Technische Casestudies erscheinen in Fachmagazinen und richten sich an Personen, die sich bereits mit der Materie auskennen. Doch wie können die Inhalte eines Anwendungsberichts gleichzeitig informativ und spannend aufbereitet werden?
Technische Fallstudien haben häufig eine ähnliche Struktur:
- Kurzbeschreibung der mitwirkenden Firmen
- Ausgangssituation/Problem
- Lösung, deren Implementierung und Anwendung
- Änderungen/Verbesserungen durch die Innovation
- Tipps für Firmen, die ähnliche Pläne haben
Meistens werden Casestudies noch durch einen Extrakasten mit technischen Daten zum Projekt ergänzt.
Technische Casestudies – Einstieg: Mitwirkende und Ausgangssituation
Damit die Rahmenbedingungen nachvollziehbar sind, muss das oder die Unternehmen bzw. die Abteilung kurz skizziert werden. Anschließend erfolgt die Beschreibung des Problems, das durch den Einsatz der Maschine. Software o. ä. gelöst werden soll. Beispiel: Ein Komponentenhersteller hat sein Lagersystem aus Kapazitätsgründen umgestellt.
Der Bereichsleiter Blechbearbeitung Max Mustermann schildert die Ausgangssituation: „Wir haben Bleche zugeschnitten und gelaserte Teile hinzugekauft. Die Ware lagerten wir hochkant in einem 60-Quadratmeter-Lager mit einem Fassungsvermögen von ca. zwei Tonnen.“ Dann sei die Entscheidung gefallen, die Teile selbst zu produzieren. Mustermann erinnert sich: „Wir diskutierten über Kassettenlagerung im Hochregal versus Boden-Blocklagerung im Flächenlager. Für beide Varianten gab es Pro- und Kontra-Argumente.“
Durch den Einbau wörtlicher Rede wird der Text lebendig und leichter lesbar als eine trockene Aneinanderreihung von Fakten.
Vom Problem zur Lösung
Anschließend erfolgt Beschreibung der technischen Lösung. Für einen guten Lesefluss kann es sinnvoll sein, die Daten und Fakten in einen Extra-Kasten auszulagern. Erläutert wird dann nur die Vorgehensweise oder die Anwendung aus Bediener-Perspektive. Dieser Abschnitt wird oft angereichert durch Umsetzungs-Tipps. Beispiel: Ein Maschinenbauer führt zur Bestückung von Schaltschränken ein Augmented Reality-System ein. Dadurch möchten die Verantwortlichen die ohnehin geringe Fehlerquote auf Null reduzieren.
Am Arbeitsplatz befinden sich in Griffweite Behälter mit den Bauteilen. Der zu bestückende Kasten steht in ergonomisch angepasster Schräglage direkt vor dem Mitarbeiter. Auf einem beweglichen Touch-Screen in Kopfhöhe (Bild oben rechts) sieht der Monteur genau, welches Teil er wo hinsetzen muss. Auf der rechten Bildschirm-Seite ist eine Teile-Liste, die er Stück für Stück abarbeitet.
Zu den Texten gehören passende Bilder. Statt einfach ausschließlich Maschinenteile oder Displays abzufotografieren, sollten Mitarbeiter am Arbeitsplatz beim Einsatz der Technologie gezeigt werden. Wichtig: Gut erkennbare Gesichter, die in die Kamera schauen.
Verbesserungen durch die neue Technologie
Am Schluss folgen die Ergebnisse der Innovation oder des Projekts. Der Abschnitt enthält Antworten auf Fragen wie: Was hat sich dadurch erhöht/verringert/beschleunigt/vergünstigt oder Ähnliches.
Bei sehr speziellen Themen kann eine Abstimmung der Inhalte mit den Beteiligten sinnvoll sein. Wichtig ist dabei, dass es nur um die im Bericht enthaltenen Informationen geht und keineswegs um den Umbau von Formulierungen.